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Jazz

Das Gute zuerst: Das Outfit des Jazzers ist betont unauffällig und dementsprechend geldbeutelschonend. Hier gibts keine Sperenzien, schließlich macht der Jazzer Musik mit Köpfchen und das muss sich in der Wahl der Klamotten widerspiegeln, also gleich mal klarstellen, dass man keiner von diesen Konsumtrotteln ist, die auf den ganzen Markenartikelwahn reinfallen. Seine Unkonventionalität kann er desweiteren durch herumtragen einer abgeschabten Aktentasche anstelle eines Rucksacks (der allerdings nicht verboten ist) unter Beweis stellen.

Auch über Frisuren muss sich der Jazzer nicht den Kopf zerbrechen; ein Nullachtfuffzehnschnitt vom Friseur um die Ecke tut's völlig. Sollte es - so wenig das auch zu erwarten ist - mit Ruhm und Geld mal klappen in der Zukunft, kann er natürlich einen Promi-Friseur aufsuchen, wobei darauf zu achten ist, dass dieser weiß, wie man einen astreinen Nullachtfuffzehn-Haarschnitt - wie der Friseur um die Ecke - macht.

Bei der Auswahl der Instrumente allerdings gibts keine Kompromisse, die Gitarre MUSS dick, hohl - möglichst hohler als der Gitarrist - und von Gibson sein. Fender ist verpönt - das heißt: nicht ganz, denn der Verstärker darf von Fender sein, 'n Mesa-Boogie kann man aber auch nehmen oder - zur Not - 'n Roland Jazz Chorus.

Wenn die Gitarre nicht von Gibson ist, dann muss sie wenigstens absolut exotisch und sein und mindestens genauso teuer.

Bassisten haben da schon mehr Wahlmöglichkeiten; die Marke des Instruments spielt hier keine so wesentliche Rolle, eher schon der Preis. Mal ehrlich: für weniger als 3000 Mark gibt's sowieso nur Schrott - soviel ist schon mal klar. Der Bass muss nichtmal aus Holz sein und darf auch gerne mehr als die ansonsten üblichen vier Saiten haben - schließlich sind bei den Jazzern auch die Bassisten intellektuell und können bis mindestens zehn zählen. Zur Verstärkung bedienen wir uns vorzugsweise eines Gallien Krueger oder Trace Elliot Amps.

Selbst die Schlagzeuger profitieren vom intellektuellen Image das Jazzers und dürfen Trommeln um sich rumhängen so viel oder wenig sie wollen. Eigentlich dürfen die sich alles hinhängen was irgendwie scheppert wenn man draufhaut. Bevorzugte Hersteller: Yamaha, Pearl, Sonor, LP... Echte Cracks erkennen wir aber daran, dass es ihnen irgendwie gelungen ist, ein altes Slingerland oder Gretsch aufzutreiben.

Das schwierige am Jazz ist, dass man die Theorie perfekt beherrschen muss, dafür muss man aber praktisch nie üben, denn wichtig ist, dass man allen und jedem jederzeit erklären kann WIE es geht, und vor allem auch wie Charlie Parker, Charlie Mingus, etc. das gemacht haben würden. Denn hier kommt es ja vor allem darauf an mitREDEN zu können.


Hier sehen wir eine vorbildliche Combo, die es sicher noch weit bringen wird ...
Warum Holz blasen, wenn man auch Blech reden kann ?
Keine - noch so leise - Note stört die intensive Debatte, Man beachte auch die ausgezeichnete Wahl des Gitarristen - sein Instrument betreffend - sowie die vorbildlich entspannte Haltung des Drummers (ganz links im Bild).

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