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Blues

Der Blues ist da schon eher was für praktisch veranlagte Zeitgenossen. Wichtig ist hier, dass man authentisch klingt, was man am besten dadurch erreicht, dass man sich alles bei den Größen der Vergangenheit abschaut, inklusive der Verspieler, schließlich sind die ja auch authentisch, was zur Folge hat, dass der angehende Blues Gitarrist jeden freien Moment mippm Kopfhörer auf dem Schädel und seiner Uralt Fender (wichtig!) in den Pfoten, vor der heimatlichen HiFi Anlage kniet und sich fast die Finger bricht bei seinen Bemühungen, möglichst genau SO zu klingen wie z.B. der Linkshänder Albert King mit seiner Gibson Flying V.

Bei der Wahl seines Instrumentes kann der angehende Bluesmusiker, egal ob Gitarrist oder Basser kaum einen Fehler machen. Eigentlich darf er alles spielen, Haupsache es steht Fender drauf und ist möglichst alt (oder sieht wenigstens so aus). Muss eben alles authentisch sein.

Der Harpspieler benutzt auschliesslich Hohner Mundharmonikas, die er über - na ham'se's erraten? - Fender Verstärker spielt. Wer noch 'n altes Bandecho oder 'n Federhallgerät besitzt, das er möglichst teuer verscherbeln will, findet hier 'n dankbaren Abnehmer.

Schlagzeuger sollten versuchen, ein altes Ludwig, Gretsch oder auch Slingerland Kit zu ergattern, nach Möglichkeit mit nur einem Hänge-Tom. Die Trommeln sollten möglichst nicht zu groß und vor allem so leise wie möglich sein. Was man hier hören muss, ist die Gitarre, dann die Gitarrre und dann - nochmal die Gitarre. Schließlich hat das Ding (Fender von vor 1963) im Idealfall ja 'n Flug in die USA und mindestens $ 5000 gekostet. Das darf ja nicht umsonst gewesen sein.

Der Vorteil dabei ist, dass jeder - aber auch wirklich jeder -, Schlagzeuger inna Bluesband werden kann, ohne jemals das geringste bißchen üben zu müssen. Er wird ja sowieso nie zu hören sein und wenn doch, dann wird ihn ein kurzer aber äußerst giftiger Blick des Gitarristen schleunigst in seine Schranken weisen. Auch die laufenden Kosten für den Bluestrommler sind, aufgrund seiner Stock- und Fell schonenden Spielweise, erfreulich niedrig anzusetzen.


Diese jungen Leute sollten vielleicht nochmal darüber nachdenken, was sie denn eigentlich wollen. Das Outfit geht soweit in Ordnung, sieht man mal von dem Gitarristen in der Mitte, der offensichtlich lieber in'ner Beatband spielen würde, ab. Aber selbst das dürfte schiefgehen, denn mit der Gitarre gehört er eigentlich in 'ne Rock a Billy- oder Country Kapelle, wo man ihn allerdings vermutlich seiner Haare wegen umgehend teeren und federn würde. Das kann eigentlich nur ein schlimmes Ende nehmen.
Like a rolling ...
Was die Instrumente der anderen Bandmitglieder angeht, so kann man sagen, dass das Schlagzeug voll und ganz in Ordnung geht, mit der Gitarre des rechten Gitarristen lässt sich auch leben. Es muss aber unbedingt schnellstens ein richtiger Bass besorgt werden. So einer wo Fender draufsteht - sie wissen schon..

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