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Der Wille Gottes = Göttlicher Wille?

Einunddasselbe???

Nein, sondern bei genauer Betrachtung handelt es sich bei diesen beiden Begriffen sogar um Gegensätze.

Die erste und übliche Lesart, sagt klar, dass der Wille Besitz einer Instanz (hier Gott genannt) ist (genetivus possessivus).

Die zweite könnte zwar auf das Selbe hinauslaufen, andererseits aber auch bedeuten, dass der WILLE hier Instanz ist, deren Eigenschaften göttlicher Natur sind.

Wenn man beides zusammennimmt, kommt heraus, dass, was wir als Gott bezeichnen, nix als Wille ist bzw., dass wir das Wollen vergöttlicht haben oder irgendsowas in der Art.

Jetzt bleibt immer noch die Frage, mit wessen Willen wir es hier denn zu tun haben -  "Des Menschen Wille ist sein Himmelreich".

Stimmt: Der Mensch hat sich irgendwann seine(n) Go(e)tt(er) geschaffen, weil es einfach zuviel gab, was er nicht zu ergründen verstand. Und ehe er sich auf alle Zeiten wie der letzte Trottel vorkäme, weil er (immerhin) erkannte, dass ihm vollkommenes Erfassen versagt bleiben würde, schuf er den handlichen Begriff Gott, steckte in diesen all das, was sein Verstand nicht zu erfassen vermochte und machte somit das Unfassbare fassbar ... UNFASSBAR!-) ..oder ?-)

Das bei weitem Unfassbarste an der ganzen Geschichte aber ist, dass der schöpferische Mensch, sich irgendwann selbst zum Geschöpf seiner Schöpfung machte ...

Gott als echte Abstraktion geht ja noch in Ordnung, in einem gewissermaßen pantheistischen Sinne, oder?

Oder doch nicht? Wenn man mal davon ausgeht, dass der Begriff Gott für "Ewig" oder "unendlich" steht, dann ist eine "Schöpfung" schon mal ausgeschlossen.

Da stellt sich die Frage nach dem Ursprung, der ein Ding der Unmöglichkeit ist. Aber daran haben sich ja die alten Griechen schon die Zähne ausgebissen - "der unbewegte Beweger"; das geht nicht. Normalerweise gehen wir ja davon aus, dass jede Wirkung eine Ursache haben müsse, wobei man aber irgendwie zu dem Schluss kommen muss, dass entweder Beides ein und dasselbe, oder aber Beides nicht existent ist, dass aber auf jeden Fall beide Begriffe im Unendlichen verpuffen, denn alles Verursachende ist letztlich selbst Wirkung einer vorhergegangenen Ursache. Wo aber sollte der Ursprung und die endgültige - ENDLICHE Wirkung (die nix neues mehr bewirkt) zu finden sein. Oha! Was 'n Wirrwarr .. .

Verursachen und bewirken besagt aber auch mehr oder weniger das Selbe - fällt mir gerade auf ...
Nachtrag: Hier muss ich mal Hegel loben, der sehr schön zum Ausdruck gebracht hat, dass jede Wirkung FORMAL der Grund ihrer Ursache ist..
(Wissenschaft der Logik, II.Band) 22.08.03

Hängt die Beweisbarkeit der Göttlichkeit nicht schlussendlich nur von deren Definition ab?

Wenn man aber Begriffe wie Wille, Freiheit, Liebe dem Göttlichen zuordnet, muss man auch deren Gegensätze - bzw.: das was wir als Gegensätze zu betrachten pflegen - einschließen, weil diese Begriffe ohne ihre Gegensätze, also Willenlosigkeit, Unfreiheit, Hass nicht existierten bzw. vollkommen sinnlos wären. Das ist das Dilemma ...

Bleibt nur Das Sein an sich ...

Alles andere Sein, das Dasein, ist ja ziemlich konkret .. also fassbar ...


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